Kontrolle von Waren und sonstigen Materialien auf erhöhte Radioaktivität
Für die Kontrolle von Waren und Gütern, die Kontamination als Folge der Reaktorkatastrophe in Japan aufweisen können, werden vom MPA NRW verschiedene Arten von Untersuchungen angeboten:
Zur Überprüfung auf erhöhte Radioaktivität werden mit einem Kontaminationsmonitor Abweichungen von der natürlichen Untergrundstrahlung (terrestrische und kosmische Strahlung) in Übersichtsmessungen ermittelt. Diese Kontaminationsprüfung gibt Hinweise, ob eine weitere gammaspektrometrische Schnellmessung zur Prüfung auf die zur Zeit relevanten Nuklide Jod-131 und Cäsium-137 sinnvoll ist. Hierzu können je nach Anwendungsfall Wischtests (z.B. an der äußeren Verpackung) entnommen werden oder es können Materialproben erforderlich sein. Nach der Entnahme von Wischtests lässt sich in aller Regel die Aussage treffen, ob es sich überwiegend um abwischbare Kontamination handelt. Übersichtsmessungen und die Entnahme von Wischtests können auf Wunsch auch vor Ort durchgeführt werden. Bei all diesen Prüfungen werden die zu untersuchenden Materialien nicht beschädigt. Zur Detektion weiterer Radionuklide wird eine nuklidspezifische Gamma-Radioaktivitätsmessung angeboten, bei der der Radioaktivitätsgehalt aller per Gammaspektrometrie ermittelten Nuklide bestimmt werden kann. Das hierzu benötigte Probenvolumen beträgt ca. 100 ml bis 1000 ml. Durch diese nuklidspezifische Bestimmung kann ebenfalls zwischen kurz- und langlebigen Radionukliden unterschieden werden und man erhält eine Information, ob nach einer bestimmten Zerfallszeit die vorhandene Radioaktivität weitgehend abgeklungen ist.
Nicht gammastrahlende Nuklide können durch Sondernuklidanalysen ermittelt werden, bei denen eine radiochemische Bearbeitung des Probenmaterials erforderlich wird. Dies sind hauptsächlich die betastrahlenden Nuklide Tritium und Strontium, die je nach vorliegendem Probenmaterial aufwändiger zu bestimmen sind. Hierzu zählen ebenfalls die alphaspektometrisch zu bestimmenden Uran- und Plutoniumisotope.
Die nachfolgenden Radioaktivitätsmessungen können im MPA NRW durchgeführt werden. Die Prüfkosten (zzgl. MwSt) betragen bei Probenanlieferung für:
Kontaminationsprüfung | 95,00 Euro |
Nuklidspezifische Gammamessung (Schnellmessung) | 175,00 Euro |
Gammaspektrometrie | 307,00 Euro |
Tritiummessung | 296,00 Euro |
Strontium-89 oder Strontium-90 - Messung | auf Anfrage |
Alphaspektrometrie (Uran- und Plutoniumisotope) | auf Anfrage |
Bei Prüfungen vor Ort werden die Prüfkosten nach Aufwand berechnet.
Bestellungen und Beratung unter 02 31 – 45 02 511
Stand: 24.03.2011